HOW DIET AFFECTS OUR IMMUNITY? AN AYURVEDIC PERSPECTIVE
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Wie beeinflusst die Ernährung unser Immunsystem? Eine ayurvedische Perspektive

Ayurveda ist eine alte Gesundheitswissenschaft, die schon lange vor der Entdeckung des Immunsystems durch die moderne Medizin die Bedeutung der Gesundheitserhaltung betonte. Ein ayurvedischer Text besagt: „Swasthasya Swasthya rakshanam aturasya vicar prashmanam cha“, was so viel bedeutet wie: „Es ist nicht nur wichtig, ein Ungleichgewicht zu behandeln, sondern auch, die Gesundheit eines gesunden Menschen zu erhalten.“ Gesundheitserhaltung gelingt am besten, wenn eine Person eine hohe Krankheitsresistenz und ein starkes Immunsystem besitzt.

Im Ayurveda wird Immunität im Zusammenhang mit der Stärkung von Bala, also Krankheitsresistenz, Kraft, Immunität und Ojas, beschrieben. Drei Arten von Bala werden in ayurvedischen Texten unterschieden: Sahaja Bala, Kalaj Bala und Yuktikrut Bala. Sahaja Bala bezeichnet die angeborene, bei der Geburt erworbene Immunität. Kalaj Bala beschreibt die im Laufe der Zeit erworbene Immunität. Yuktikrut Bala wird durch die richtige Ernährung und Lebensweise aufgebaut. Eine der besten Möglichkeiten, Bala und Ojas zu stärken, ist eine ausgewogene Ernährung. Die Nahrung (Ahara) sollte in Geschmack, Geruch und Farbe so beschaffen sein, dass sie eine angenehme Wirkung auf Geist und Sinne hat. Die verzehrten Lebensmittel sollten nährend (pustivardhak), intellektuell anregend (medhya) und kraft- und immunstärkend (balya) sein. Ahara sollte Lebensmittel aller sechs Geschmacksrichtungen – süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb – enthalten, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten. Auf frisch zubereitete Mahlzeiten wird großer Wert gelegt. Je frischer die Lebensmittel, desto besser sind sie für die Verdauung; außerdem wird dadurch die Bildung von Ama (unverdauten Stoffwechselprodukten oder Toxinen) reduziert.

Milch und Ghee gelten als balya, medhya und ojo vardhak (Ojas-steigernd). Ghee wurde in der modernen Wissenschaft hinsichtlich seiner gesundheitlichen Vorteile erforscht. Studien zeigen, dass Ghee einen hohen Gehalt an Buttersäure aufweist, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und somit das Immunsystem stärkt. Gewürze und Kräuter wie Kurkuma, Ingwer, Nelken und Zimt wirken ebenfalls entzündungshemmend und gelten daher als immunmodulierend. Eine Studie von VS Yadav et al., die die immunmodulatorischen Effekte von Curcumin untersuchte, fand heraus, dass Curcumin (ein sekundärer Pflanzenstoff in Kurkuma) die Zytokinproduktion hemmt, die als einer der Marker der Immunantwort gilt. Ein weiterer Forschungsartikel von MT Sultan et al. beschreibt Ingwer und Knoblauch und deren immunstärkende Wirkung. Dies bestätigt die Bedeutung dieser Kräuter als Bestandteil der Ernährung zur Unterstützung des Immunsystems.

Ein wichtiger Aspekt im Ayurveda zur Steigerung von Bala (Lebensenergie) und zur Stärkung des Immunsystems ist das Konzept von „Rasayana“. Im Ayurveda wird Rasayana als „Yat Jara Vyadhi Nashanam Tat Rasayana“ definiert, was so viel bedeutet wie „das, was Alterung und Krankheiten bekämpft“. Amlaki (Indische Stachelbeere), Guduchi (Tinospora cordifolia), Ashwagandha (Withania somnifera) und Süßholz (Glyrhiza glabra) gelten als „Rasayana“. Studien an diesen Pflanzen haben zudem immunmodulatorische Wirkungen gezeigt.

Chyawanprash, eine Kräutermarmelade, die hauptsächlich aus Amlaki und einer Mischung verschiedener ayurvedischer Kräuter besteht, wird im Ayurveda für den täglichen Verzehr empfohlen. Eine Studie von A. Madaan et al. beschreibt die immunschützende Wirkung von Chyawanprash. Der Ayurveda betont außerdem die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung. Ein Mangel an Nahrungsmitteln (Ahara) kann zu einem Ungleichgewicht des Vata-Doshas führen, während der übermäßige Verzehr von Kapha-erhöhenden Lebensmitteln das Verdauungsfeuer (Agni) schwächen kann. Eine gestörte Verdauung kann zur Bildung von Ama (Schlackenstoffen) führen. Die Ansammlung von Ama kann mit der Zeit die Immunität schwächen und somit die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten erhöhen. Ein weiterer wichtiger Aspekt der ayurvedischen Ernährung ist das Konzept der Virudhha Ahara, also unverträglicher Nahrungsmittel. Die Regeln der Virudhha Ahara werden anhand von Beispielen erläutert. Ein Beispiel für eine Virudhha Ahara ist der Verzehr von fettigen, schweren Speisen in feuchten Sumpfgebieten. Kala (Zeit) virudhha ie, das Verzehren von trockenen, kalten Speisen im Winter. Dosha Virudhha bezeichnet den Verzehr von Nahrungsmitteln, die nicht mit dem Dosha oder der Prakriti einer Person vereinbar sind. Eine Person mit überwiegend Kapha-Prakriti kann durch den Verzehr von süßen, fettigen und schweren Speisen ein Kapha-Ungleichgewicht verursachen. Sanskar Virudhha (Zubereitungsmethode) ist beispielsweise das Frittieren von Lebensmitteln in gebrauchtem oder wiedererhitztem Öl. Veerya Virudhha (Wirkungskombination) bedeutet den gleichzeitigen Verzehr von heißen und kalten Lebensmitteln. Samyoga Virudhha (Kombinationskombination) bezeichnet den gleichzeitigen Verzehr von Milch und Früchten oder sauren Lebensmitteln. Ayurveda besagt, dass bestimmte Lebensmittelkombinationen die Bildung von Ama (Schlackenstoffen) fördern und die Gewebebildung beeinträchtigen können. Man sollte den Verzehr von gekochten und rohen Lebensmitteln, erhitztem Honig, gekochter Milch und Fleisch, süßen und sauren Speisen, Milch und Bananen sowie kaltem Wasser und Getränken vor, während und nach den Mahlzeiten vermeiden. Wie bereits erwähnt, kann der langfristige Verzehr dieser unverträglichen Lebensmittel zu Allergien führen und somit die allgemeine Immunität des Körpers schwächen.

Wenn wir diese Virudhha-Ahara-Regeln und unsere heutigen Lebensmittel betrachten, fallen die meisten Fast-Food-Gerichte, Smoothies mit Joghurt und Früchten sowie Salate mit rohem Gemüse und gekochtem Fleisch wahrscheinlich in diese Kategorie. Tatsächlich beschreibt der Forschungsartikel von I. A. Myles, der die Auswirkungen der westlichen Ernährung auf das Immunsystem untersuchte, den entzündungsfördernden Effekt einer Ernährung mit hohem Gehalt an Omega-6-Fettsäuren, Salzen und Einfachzuckern, der die Immunantwort beeinträchtigt. Eine Ernährung mit vielen komplexen Kohlenhydraten und Ballaststoffen aus Obst und Gemüse hingegen senkt nachweislich die Entzündungsreaktion.

Ayurveda bietet uns nicht nur Wege zur Stärkung unseres Immunsystems, sondern auch fundierte Ernährungsempfehlungen. Die Integration von Kräutern und Gewürzen in unsere tägliche Ernährung trägt wesentlich zur Stärkung des Immunsystems bei. Auch die Anwendung von Rasayana (heiligen Kräutern) im Rahmen der Selbstpflege kann positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Ayurveda lehrt uns somit nicht nur, wie, wann und was wir essen sollen, sondern auch, was wir zusätzlich in unsere tägliche Ernährung einbauen können, um unser Immunsystem zu stärken.

Verweise:

  1. Agnivesha. In: Charaka, Dridhabala, Charaka Samhita, Sutra Sthana, 26/81-103. Abdruck. Vaidya Jadavaji Trikamaji Acharya., Herausgeber. Varanasi: Krishnadas-Akademie; 2000. S. 149.
  2. Mukund Sabnis. Viruddha Ahara: Eine kritische Sicht.Ayu. 2012 Juli-September; 33(3): 332–336. 10.4103/0974-8520.108817
  3. Myles IA. Fast-Food-Fieber: Eine Übersicht über die Auswirkungen der westlichen Ernährung auf das Immunsystem. Nutrition Journal. 2014;13:61. doi:10.1186/1475-2891-13-61.
  4. Yadav VS, Mishra KP, Singh DP, Mehrotra SSingh VK. Immunmodulatorische Wirkungen von Curcumin. Immunopharmacol Immunotoxicol. 2005;27(3):485-97.

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